Dienstag, 10. September 2019

Wie ich zum Geocaching kam


Manchmal benötigt man ein bestimmtes „Klick“-Erlebnis, um auf sein Leben mehr zu achte und es wert zu schätzen. Leider sind solche Erlebnisse nicht immer positiv – so wie in meinem Fall. Was aber nun das Geocaching mit diesem „Klick“-Erlebnis zu tun hat, verrate ich dir in diesem Beitrag.


Durch einen Bandscheibenvorfall brauchte ich mehr Bewegung


Im Alter von 25 Jahren bekam ich sehr starke Rückenschmerzen. An manchen Tagen konnte ich kaum noch sitzen, liegen oder stehen. Auch das Atmen fiel mir manchmal durch einen stechenden Schmerz im Brustbereich sehr schwer. Meine Panik stieg immer mehr, was ich nun haben könnte, so dass ich lange von Arzt zu Arzt gegangen bin.

Leider dauerte es noch ein ganzes Jahr, bis bei mir einen Bandscheibenvorfall in der Halswirbelsäule festgestellt wurde. Denn für viele Ärzte war ich mit einem Alter von 26 Jahren einfach zu jung gewesen, um ein Bandscheibenvorfall zu haben. Nur leider wurden in dieser Zeit meine Schmerzen auch chronisch, so dass ich als „Schmerzpatient“ abgestempelt wurde.

Mein damaliger Orthopäde, der mir auch endlich die richtige Diagnose stellte und die passende Therapie dazu anbot, hat mir eigentlich immer geraten, dass ich trotz Krankmeldung und Schmerzen viel Spazierengehen sollte. Hätte ich damals schon geahnt, wie viel Spaß mir ein kleiner Spaziergang bringen könnte, hätte ich wohl eher auf seinen Rat gehört.


Bewegung statt Schmerzen


Es dauerte nochmal fast 4 Jahre, bis dieser gut gemeinte Rat einen richtigen Halt in meinem Kopf gefunden hat. Davor standen die Jahren eher in Zeiten von starken Schmerzen und einigen Therapien - medikamentös oder auch per Infusionen. Ich wollte damals alles tun, damit ich endlich wieder ein richtigen Leben führen kann. Doch dafür habe ich zu sehr auf die Pharmazie gesetzt.

September 2017 machte es dann endlich „Klick“ in meinem Kopf. In dieser Zeit fand ich eine neue Schmerztherapeutin, die mir nahe legte, wenn ich so weiter leben würde mit den ganzen Medikamenten, dass sie mich in ein paar Jahren an der Dialyse sieht.

Denn die ganzen Schmerzmittel betäuben nur die Schmerzen, tun aber an sich nichts gegen die eigentliche Ursache. Und von den ganzen Nebenwirkungen von den chemischen Bestandsmitteln können die Nieren, und auch zum Teil die Leber Schäden erhalten. Also machte ich mich selbst im Internet schlau, wie ich von dieser ganzen Chemie weg kam.

Denn nun kann ich auch offen darüber sprechen: Ich war sehr stark Medikamentenabhängig gewesen. Und die darauffolgende Umstellung war nicht gerade einfach für mich gewesen.


Meine persönliche Geburtsstunde fürs Geocaching


Neben einer kompletten Ernährungsumstellung fing ich auch wieder mit mehr Bewegung, bzw. Sport an. Mein Ziel war es, die Muskulatur um den Bandscheibenvorfall mehr auszubauen und zu stärken, damit der entsprechende Nerv nicht ständig eingeklemmt wird.

Doch 4 Jahre Trägheit haben auch ihre Schattenseiten. Durch das viele „faule“ sitzen auf dem Sofa, einer sehr schlechten Ernährung und allgemeinen Bewegungsmangel kamen doch ein paar Funde dazu. Okay, nun will ich es auch nicht schön reden, es waren ganze 50 Kilo mehr auf der Waage gewesen.

Doch dieses starke Übergewicht wollte ich nicht wahr haben und dachte, ich kann gleich wieder so viel Sport machen, wie in meiner Jugend. Doch ehrlich gesagt, wollte mein Körper nicht so, wie ich es mir im Kopf ausgemalt habe. Kleine Wege zu Fuß raubten mir den Atem, normale Tätigkeiten im Haushalt brachten mich in sekundenschnelle ins Schwitzen, und vom Tragen von Einkäufen war erst recht keine Sprache. Je mehr ich mich bewegte, um so stärker wehrte sich mein Körper dagegen.

Durch eine ehemalige Arbeitskollegin erfuhr ich dann zum ersten Mal vom Geocaching. Allein, dass sie viel an der frischen Luft war und sich somit viel bewegte, überzeugte mich schließlich, dass ich auch diesem Hobby eine Chance gebe.


Jeder fängt mal klein an... dachte ich


Doch die ersten Versuche, überhaupt einen Cache zu finden, waren richtig frustrierend. Ich hatte es mir viel einfacher vorgestellt, ohne ein langes Suchen. Aber wenn ich heute so darüber nachdenke, glaube ich, dass es an meiner damaligen fehlenden Erfahrung lag, dass ich die ersten Caches nicht gefunden habe. Erst viel später habe ich von einem Bewertungssystem erfahren, die die Schwierigkeit des Suchens angibt.

Aber sobald doch die ersten Funde klappten, ging das Suchen auch immer besser voran. Man lernte von Cache zu Cache dazu, worauf man achten muss, um ein eventuelles Versteck auch zu sichten. Somit wuchs die Freude immer mehr an, als meine „Landkarte“ immer mehr gelben Smilies auftauchten (ein Hinweis dafür, dass man dieses Versteck gefunden hat). Dafür fuhren wir (mein damaliger Freund und ich) mit den Auto in weit entfernte Ortschaften, um wenigsten auch dort einen Fund zu besitzen.


Wieder einmal alles von vorne


Doch dann trennte sich mein damaliger Freund von mir und ich verlor somit das Interesse an Geocaching. Ich weiß nicht, ob du dieses Gefühl kennst, aber wenn eine Beziehung vorbei geht, möchte man nichts mehr machen, was einem an die damalige Liebe erinnert. Doch durch die fehlende Bewegung nun, ging es mir gesundheitlich auch wieder schlechter. Das Geocaching mir damals schon geholfen hat, wollte ich mir einfach nicht eingestehen.

Als ich dann meine bessere Hälfte kennen lernte, und auch relativ schnell bei ihm eingezogen bin, kam mir das Geocaching immer mehr ins Gedächtnis. Denn schließlich bin ich in eine Gegend gezogen, die für mich noch fremd war, aber optisch bereits schon mein Herz eroberte. Ich wollte sie nun erkunden und dafür eignet sich die Dosensuche ideal. Doch mit dem alten Benutzername, den mein Ex-Freund und ich gemeinsam hatten, wollte ich ungern weiter cachen.

So muss ich dir nun gestehen, gab es sehr viele verschiedene Varianten, unter welchen Namen ich gecachet habe. Wieso immer der Namenswechsel? Ich fühlte mich weiterhin unwohl mit den jeweiligen Nicknamen. Ich hatte selbst das Gefühl, dass dieser Name einfach nicht zu mir passt. Dass er anderen Mitspielern nicht übermittelt, dass ich eben einzigartig bin, bzw. es mich nur „einmal“ gibt.


Geburtsstunde von Weltenspatz


Erst im Februar 2019 kam mir der Nickname „Weltenspatz“ in den Sinn. Lange trieb dieses Wortspiel in meinem Kopf seine Runden, bis ich mich entschied: das ist der perfekte Name! Gleich darauf schaute ich dann im Internet nach, ob irgendwie „Weltenspatz“ schon vergeben war, sei es ein Unternehmen, oder ein anderer User. Denn schließlich wollte ich mit diesem Wort etwas aufbauen: meinen eigenen Blog, sowie die passenden Facebook- und Instagram-Profile.

Und ja, ich hatte Glück! Niemand kam vorher auf dieses Wortspiel, und so gehörte nun „Weltenspatz“ mir. Schnell richtete ich die passenden Seiten darauf ein, wo du mir nun (hoffentlich) auch folgst und somit immer auf den neusten Stand bist.

Und nun wandere ich mit „Weltenspatz“ durch die Gegend. Finde immer wieder mal eine kleine Dose versteckt am Baum, in einer Mauer, oder sonst wo in der Gegend versteckt. Oder erkunde einfach die Umgebung, wo mich ein einzelner Cache hinführen kann. Natürlich hab ich noch nicht alles gesehen, aber was noch nicht ist, kann ja schließlich werden.


Also, man sieht sich im Wald! Euer Weltenspatz Shelly

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