Manchmal benötigt man
ein bestimmtes „Klick“-Erlebnis, um auf sein Leben mehr zu achte
und es wert zu schätzen. Leider sind solche Erlebnisse nicht immer
positiv – so wie in meinem Fall. Was aber nun das Geocaching mit
diesem „Klick“-Erlebnis zu tun hat, verrate ich dir in diesem
Beitrag.
Durch
einen Bandscheibenvorfall brauchte ich mehr Bewegung
Im Alter von 25 Jahren
bekam ich sehr starke Rückenschmerzen. An manchen Tagen konnte ich
kaum noch sitzen, liegen oder stehen. Auch das Atmen fiel mir
manchmal durch einen stechenden Schmerz im Brustbereich sehr schwer.
Meine Panik stieg immer mehr, was ich nun haben könnte, so dass ich
lange von Arzt zu Arzt gegangen bin.
Leider dauerte es noch
ein ganzes Jahr, bis bei mir einen Bandscheibenvorfall in der
Halswirbelsäule festgestellt wurde. Denn für viele Ärzte war ich
mit einem Alter von 26 Jahren einfach zu jung gewesen, um ein
Bandscheibenvorfall zu haben. Nur leider wurden in dieser Zeit meine
Schmerzen auch chronisch, so dass ich als „Schmerzpatient“
abgestempelt wurde.
Mein damaliger Orthopäde,
der mir auch endlich die richtige Diagnose stellte und die passende
Therapie dazu anbot, hat mir eigentlich immer geraten, dass ich trotz
Krankmeldung und Schmerzen viel Spazierengehen sollte. Hätte ich
damals schon geahnt, wie viel Spaß mir ein kleiner Spaziergang
bringen könnte, hätte ich wohl eher auf seinen Rat gehört.
Bewegung
statt Schmerzen
Es
dauerte nochmal fast 4 Jahre, bis dieser gut gemeinte Rat
einen richtigen Halt in meinem Kopf gefunden hat. Davor standen die
Jahren eher in Zeiten von starken Schmerzen und einigen Therapien -
medikamentös oder auch per Infusionen. Ich wollte damals alles tun,
damit ich endlich wieder ein richtigen Leben führen kann. Doch dafür
habe ich zu sehr auf die Pharmazie gesetzt.
September 2017 machte es
dann endlich „Klick“ in meinem Kopf. In dieser Zeit fand ich eine
neue Schmerztherapeutin, die mir nahe legte, wenn ich so weiter leben
würde mit den ganzen Medikamenten, dass sie mich in ein paar Jahren
an der Dialyse sieht.
Denn die ganzen
Schmerzmittel betäuben nur die Schmerzen, tun aber an sich nichts
gegen die eigentliche Ursache. Und von den ganzen Nebenwirkungen von
den chemischen Bestandsmitteln können die Nieren, und auch zum Teil
die Leber Schäden erhalten. Also machte ich mich selbst im Internet
schlau, wie ich von dieser ganzen Chemie weg kam.
Denn nun kann ich auch
offen darüber sprechen: Ich war sehr stark Medikamentenabhängig
gewesen. Und die darauffolgende Umstellung war nicht gerade einfach
für mich gewesen.
Meine
persönliche Geburtsstunde fürs Geocaching
Neben einer kompletten
Ernährungsumstellung fing ich auch wieder mit mehr Bewegung, bzw.
Sport an. Mein Ziel war es, die Muskulatur um den Bandscheibenvorfall
mehr auszubauen und zu stärken, damit der entsprechende Nerv nicht
ständig eingeklemmt wird.
Doch 4 Jahre Trägheit
haben auch ihre Schattenseiten. Durch das viele „faule“ sitzen
auf dem Sofa, einer sehr schlechten Ernährung und allgemeinen
Bewegungsmangel kamen doch ein paar Funde dazu. Okay, nun will ich es
auch nicht schön reden, es waren ganze 50 Kilo mehr auf der Waage
gewesen.
Doch dieses starke
Übergewicht wollte ich nicht wahr haben und dachte, ich kann gleich
wieder so viel Sport machen, wie in meiner Jugend. Doch ehrlich
gesagt, wollte mein Körper nicht so, wie ich es mir im Kopf
ausgemalt habe. Kleine Wege zu Fuß raubten mir den Atem, normale
Tätigkeiten im Haushalt brachten mich in sekundenschnelle ins
Schwitzen, und vom Tragen von Einkäufen war erst recht keine
Sprache. Je mehr ich mich bewegte, um so stärker wehrte sich mein
Körper dagegen.
Durch eine ehemalige
Arbeitskollegin erfuhr ich dann zum ersten Mal vom Geocaching.
Allein, dass sie viel an der frischen Luft war und sich somit viel
bewegte, überzeugte mich schließlich, dass ich auch diesem Hobby
eine Chance gebe.
Jeder
fängt mal klein an... dachte ich
Doch die ersten Versuche,
überhaupt einen Cache zu finden, waren richtig frustrierend. Ich
hatte es mir viel einfacher vorgestellt, ohne ein langes Suchen. Aber
wenn ich heute so darüber nachdenke, glaube ich, dass es an meiner
damaligen fehlenden Erfahrung lag, dass ich die ersten Caches nicht
gefunden habe. Erst viel später habe ich von einem Bewertungssystem
erfahren, die die Schwierigkeit des Suchens angibt.
Aber sobald doch die
ersten Funde klappten, ging das Suchen auch immer besser voran. Man
lernte von Cache zu Cache dazu, worauf man achten muss, um ein
eventuelles Versteck auch zu sichten. Somit wuchs die Freude immer
mehr an, als meine „Landkarte“ immer mehr gelben Smilies
auftauchten (ein Hinweis dafür, dass man dieses Versteck gefunden
hat). Dafür fuhren wir (mein damaliger Freund und ich) mit den Auto
in weit entfernte Ortschaften, um wenigsten auch dort einen Fund zu
besitzen.
Wieder
einmal alles von vorne
Doch dann trennte sich
mein damaliger Freund von mir und ich verlor somit das Interesse an
Geocaching. Ich weiß nicht, ob du dieses Gefühl kennst, aber wenn
eine Beziehung vorbei geht, möchte man nichts mehr machen, was einem
an die damalige Liebe erinnert. Doch durch die fehlende Bewegung nun,
ging es mir gesundheitlich auch wieder schlechter. Das Geocaching mir
damals schon geholfen hat, wollte ich mir einfach nicht eingestehen.
Als ich dann meine
bessere Hälfte kennen lernte, und auch relativ schnell bei ihm
eingezogen bin, kam mir das Geocaching immer mehr ins Gedächtnis.
Denn schließlich bin ich in eine Gegend gezogen, die für mich noch
fremd war, aber optisch bereits schon mein Herz eroberte. Ich wollte
sie nun erkunden und dafür eignet sich die Dosensuche ideal. Doch
mit dem alten Benutzername, den mein Ex-Freund und ich gemeinsam
hatten, wollte ich ungern weiter cachen.
So muss ich dir nun
gestehen, gab es sehr viele verschiedene Varianten, unter welchen
Namen ich gecachet habe. Wieso immer der Namenswechsel? Ich fühlte
mich weiterhin unwohl mit den jeweiligen Nicknamen. Ich hatte selbst
das Gefühl, dass dieser Name einfach nicht zu mir passt. Dass er
anderen Mitspielern nicht übermittelt, dass ich eben einzigartig
bin, bzw. es mich nur „einmal“ gibt.
Geburtsstunde
von Weltenspatz
Erst im Februar 2019 kam
mir der Nickname „Weltenspatz“ in den Sinn. Lange trieb dieses
Wortspiel in meinem Kopf seine Runden, bis ich mich entschied: das
ist der perfekte Name! Gleich darauf schaute ich dann im Internet
nach, ob irgendwie „Weltenspatz“ schon vergeben war, sei es ein
Unternehmen, oder ein anderer User. Denn schließlich wollte ich mit
diesem Wort etwas aufbauen: meinen eigenen Blog, sowie die passenden
Facebook- und Instagram-Profile.
Und ja, ich hatte Glück!
Niemand kam vorher auf dieses Wortspiel, und so gehörte nun
„Weltenspatz“ mir. Schnell richtete ich die passenden Seiten
darauf ein, wo du mir nun (hoffentlich) auch folgst und somit immer
auf den neusten Stand bist.
Und nun wandere ich mit
„Weltenspatz“ durch die Gegend. Finde immer wieder mal eine
kleine Dose versteckt am Baum, in einer Mauer, oder sonst wo in der
Gegend versteckt. Oder erkunde einfach die Umgebung, wo mich ein
einzelner Cache hinführen kann. Natürlich hab ich noch nicht alles
gesehen, aber was noch nicht ist, kann ja schließlich werden.
Also,
man sieht sich im Wald! Euer Weltenspatz Shelly
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